Buckenhof – Indianerschlucht und Lupinenwiese


Wanderführerin: Lisa Rikirsch
Donnerstag, 15.06.2023, 9 km

Bei manchen Wanderungen ist bereits der Weg das Ziel. So auch heute. Das ist zwar nicht so geplant, ergibt sich aber aus den täglichen Umständen. Da hilft auch kein 49-Euro-Ticket, wenn bei zweimaligem Umsteigen eine Komponente nicht mitspielt, ist das Abenteuer schon vorprogrammiert – unser Bus von Erlangen nach Buckenhof ist längst weg. Zum Glück kein großes Problem, hier fährt in ein paar Minuten der nächste. Allerdings eine Geduldsprobe für unsere Mitwanderin, welche uns an der Haltestelle in Buckenhof erwartet. Drei Busse später sind wir da und alles ist gut.
Ein kurzer Abstecher zum alten Schloss „Puckenhof“ und schon finden wir uns in der prallen Sonne entlang der Schwabach wieder. Eigentlich ist das paradox, wir fahren von Schwabach nach Buckenhof, um an der Schwabach entlang zu wandern. Dabei haben wir doch in Schwabach unsere eigene Schwabach. Heute wollen wir es jedoch etwas protziger. Ist unsere Schwabach nur 23,9 km lang, so hat die Erlanger Schwabach 32 km an Länge zu bieten und gibt sich in dem von uns besuchten Abschnitt insgesamt etwas üppiger und wasserreicher als die unsrige. An den „Fünf Schützen“, ehemaligen Stauwehren zur Wasserstandregulierung, endet unser „Weg am Fluss“. Wir wenden uns der Indianerschlucht zu. Etwa 150 m lang ist sie und nur die Mutigsten der Gruppe nehmen die Beschwerlichkeiten mit Baumstämmen überklettern oder untendurch kriechen auf sich, um sie bis zum Ende zu bewältigen. Der normalerweise hier fließende Muckenbach stellt heute für uns kein Hindernis dar. Belohnt werden alle am exponierten Brotzeittisch mit diversen Flüssigkeiten, welche üblicherweise zur Krönung außergewöhnlicher Leistungen gereicht werden. Zur besseren Verträglichkeit wurde hier auch der Verzehr der empfohlenen Rucksackverpflegung nahegelegt.







Eine kurze Schleife zum Bannwaldstein führt uns dann zum Gesundbrunnen. Unsere Wanderführerin erzählt uns, dass Buckenhof ab 1709 bis etwa 1810 durch eine Heilquelle, die als Gesundbrunnen bekannt wurde, überregionale Aufmerksamkeit erlangte. Sie führte zu einem Zustrom Heilungssuchender aus nah und fern. Das Wasser wurde getrunken, zur Zubereitung von Kaffee benutzt oder abgefüllt. Später jedoch versiegte die Quelle fast vollständig. Heute befindet sich an einem Hang unterhalb des Fußballplatzes nur noch ein verwittertes Bauwerk, das mit Gittern geschützt ist.
Nach dem Buckenhofer Tennisplatz biegen wir in die Lupinenwiese ein. Der Einstiegspfad ist kaum mehr zu erkennen und Heckenrosen und anderes Gewächs wehren sich vehement gegen das Eindringen in diese natürliche Wildnis. Schade, die unendliche Fülle von Lupinen zeigt sich heute überwiegend nur noch mit den Samenständen und vereinzelt blühenden Exemplaren. Vor exakt zwei Jahren, fast auf den Tag genau, war dies eine Pracht von unendlich vielen in voller Blüte stehenden Lupinen. Das Abenteuer, den verwilderten Pfad zu durchwandern, entschädigt uns schließlich doch noch mit einigen kleineren Gruppen blühender Exemplare.
Auf dem Weg zurück nach Buckenhof besuchen wir den „Weißen Ruhstein“ und den „Walter-Vogel-Stein“, um schließlich im Restaurant Afroditi eine vorzügliche Schlusseinkehr zu genießen.






Text und Bilder: Roland Rikirsch

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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