Gutzberg „Ostereier-Weg“

Wanderführerin: Lisa Rikirsch
Freitag, 14.04.2023, 13 km


Vorab möchten wir uns bei denjenigen entschuldigen, welchen wir eine Teilnahme an dieser Wanderung nicht mehr ermöglichen konnten. Wir können nichts dafür. Bei der Anmeldung von 25 Teilnehmern im Gasthaus ließ uns die Wirtin wissen: Mehr dürfen es aber nicht mehr werden. Sie hat extra für uns schon am Freitagmittag geöffnet.
Unsere Wanderung beginnen wir in Regelsbach gleich mit einem kulturellen Highlight: Unsere Kulturwartin und Wanderführerin hat ihren früheren Kollegen Roland Reck gewinnen können, uns einen geschichtlichen Abriss über die alte, ehemalige Wehrkirche des Ortes zu geben. Auch wenn über dem Torturm die Jahreszahl 1759 geschrieben steht, was angeblich auf eine gründliche Renovierung oder einen Umbau zurückzuführen ist, findet man den tatsächlichen Ursprung im Innern der Kirche dokumentiert. Links und rechts vom Altar finden sich zwei Tafeln, worauf alle bisherigen Pfarrer der Kirche nach der Reformation lückenlos aufgelistet sind, beginnend mit Herrn Esaias Krackau im Jahr 1573. Der eigentliche Ursprung der Kirche allerdings liegt noch viel früher und ist einer Kartusche über dem Chorbogen zu entnehmen. Die lateinische Inschrift verrät uns, dass der Nürnberger Patrizier Eberhard Ebner diese „Pfarrkirche samt allen Einkünften“ im Jahre 1295 dem Klarakloster in Nürnberg geschenkt hat. Mit dieser Schenkung erfolgte zugleich die erste urkundliche Erwähnung der Kirche.
Als Dank für seine Einlassungen überreicht unsere Kulturwartin Herrn Reck zum Abschied eine Flasche von Ernas edelsten Likörkreationen.
Nun geht es nahezu unaufhaltsam über den Zwieselhof hinüber in den Locher Grund bei Unterbüchlein. Weiter dem Grundbach mit seinen eindrucksvollen Biberburgen folgend nach Gutzberg. Eine kurze Rast gönnen wir uns unterwegs noch, um dem Ziel der Wanderung, dem Ostereierweg in Gutzberg mit einem Schokobecher voll Eierlikör unsere Referenz zu erweisen. Unsere Schnitzel und Bratwürste können wir frisch aus der Pfanne ganz unter uns in der Gaststube vom Schwarzen Adler genießen, hat die Wirtin doch extra für uns ihrer eigentlichen Arbeit früher den Rücken gekehrt, um uns zu bewirten. Dafür ein extra großes Dankeschön.







Gestärkt und ausgeruht machen wir uns auf einen Rundgang durch das Dorf, um über tausend liebevoll, mit unterschiedlichen Themen bemalte Ostereier zu besichtigen. Allein die Schaukästen am Osterbrunnen beinhalten etwa 500 Eier, welche mit Märchenmotiven bemalt sind. Eine weitere Tafel ist mit knapp 200 Eiern behängt, deren Motive Orte aus aller Welt zeigen, welche Besucher der Ausstellung mit einem Eintrag im Gästebuch gewürdigt haben.
Unser Rückweg nach Regelsbach führt uns zunächst über die Felder hinüber zum Golfplatz von Nemsdorf. Eindrucksvoll, wie durch ein Siegestor, nun die Passage von Göckenhof durch die prächtige Eichenallee hinein nach Nemsdorf. Ein wunderbarer Waldweg mit anfänglich etwas Matsch und später wohltuend unter den Sohlen federnen Moosabschnitten führt uns nach Hengdorf. Am Zaun des ersten Hauses recken sich alle auf die Zehenspitzen, um ja kein Detail der herrlichen Gartenmodelleisenbahn zu übersehen. Schade, dass freitags keine Züge fahren. Durch den Regelsbachgrund haben wir nun nicht mehr weit zu unserem Ziel. Es dauert lediglich etwas länger, weil alle dem Käsestand und dem Hofladen am Wegesrand noch einen Besuch abstatten müssen.








Text: Roland Rikirsch, Bilder: Roland Rikirsch und Walter Müller

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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