Zum Tiger-Café „Raubkatzenasyl " 

Über diese Wanderung gibt es zwei Berichte - von Roland und Waltraud



Wanderführerin: Waltraud Bauer
Sonntag, 05.03.2023, 15 km




Wie gewohnt, nach nahezu jeder Wanderung, an der ich persönlich teilnehmen konnte, sitze ich auch heute vor dem Bildschirm, um meine persönlichen Eindrücke für die Nachwelt niederzuschreiben. Ich muss zugeben, dass es nur selten der Fall ist, dass mir dabei derart die Beine brennen und die Knie schmerzen. Suche ich mir doch in der Regel nur Wanderungen aus, deren Anforderungen ich glaube, gewachsen zu sein.
Dass die angekündigten 10 km sich auf 14 bis 15 km ausdehnen werden, haben wir gewusst. Die Wanderung sollte für mich persönlich ein Test sein, ob mein neues rechtes Knie hält, was mir von den Ärzten versprochen wurde. Die Schmerzen im linken sind einkalkuliert.
Vom Bahnhof in Ansbach dauert es eine knappe dreiviertel Stunde, bis wir uns auf wanderfreundlichen Waldwegen einfinden. An den Weihern, wo sich Feuchtlachgraben und Silberbach vereinigen, machen wir eine kleine Rucksackjause, weil wir noch Zeit im Überfluss haben, bis das Wildkatzenasyl in Wallersdorf um 13:00 Uhr öffnet.
Pünktlich, als sich das Tor öffnet sind wir da und können auch sogleich an einer sehr informativen und unterhaltsamen Führung durch das Gelände teilnehmen. Die hier lebenden Tiere wurden aufgenommen, weil sie entweder in ihrem Vorleben nicht artgerecht gehalten wurden, oder ihre Besitzer nicht mehr in der Lage waren, sich um ihre Schützlinge ordentlich zu kümmern, oder sie irgendwie heimlich ausgebüxt waren. Tigerin Chiara, drei Tigerjünglinge, ein Karakal, ein Serval und die putzige, marderartige Ginsterkatze werden uns ausführlich vorgestellt. Zweck der Veranstaltung ist logischerweise der Hintergrund, die aufgestellten Spendenboxen möglichst gut zu füllen, da sich die Anlage ausschließlich über Spendengelder finanziert. Bratwürste und Glühwein im Asylcafé tragen ebenso dazu bei.

Um 14:30 Uhr treten wir unseren Heimweg an. Bis zu den Brotzeitweihern müssen wir wieder auf der Asphaltstraße zurück. Spätestens jetzt macht die Wanderführerin einen etwas unorientierten Eindruck. Wir folgen einer unübersichtlichen Straße mit mäßigem Autoverkehr. Einen Fuß- oder Radweg gibt es hier nicht. In Steinbach stellt sich heraus, dass es über Alberndorf auf dem asphaltierten Radweg nach Sachsen bei Ansbach zum Bahnhof weitergeht. Die Füße fangen langsam zu brennen an und die ursprünglichen Bemühungen unserer Kulturwartin, die mitwandernden Donnerstagswanderer zu Sonntagswanderungen zu animieren, zerfließen von Kilometer zu Kilometer wie Butter in der Sonne. Letztendlich, am Bahnhof in Sachsen angelangt, haben wir von den fünfzehn Kilometern zwölf auf gepflasterten Gehsteigen und asphaltierten Straßen zurückgelegt.
Schade, auch wenn das Wildtierasyl Ziel der Wanderung war, da wären wir besser gleich mit den Autos hingefahren, die standen ja in Sachsen am Bahnhof. Die Gelegenheit, Donnerstagswanderer für Wochenendwanderungen zu gewinnen scheint misslungen zu sein, das haben mir die Mitwanderer eindeutig zu verstehen gegeben. Es geht eben nicht nur darum, Kilometer zurückzulegen, das Wandern selbst sollte schon auch ein Genuss sein.
Übrigens, mein neues Knie ist schon wieder „am Laufen“, das linke Knie wird vielleicht morgen früh auch wieder zu gebrauchen sein.





Text und Fotos:  Roland Rikirsch



Es fanden sich 20 Wanderer von Schwabach und Nürnberg ein. Der Zug von Schwabach hatte Verspätung, deshalb nahmen wir einen Zug später und erreichten Ansbach, wo einige Autofahrer noch zu uns stießen.
In der Bahnhofshalle informierte ich die Teilnehmer über den heutigen Tag der offenen Tür, er ist immer am ersten Sonntag im Monat und gab einen Einblick in die  Geschichte des Raubkatzenasyls. Das Raubtier- und Exotenasyl e.V. ist eine Auffangstation für in Not geratene Raubkatzen. Der Verein existiert seit 2007 und hat derzeit rund 400 Mitglieder (stand Sept. 2021). Sie arbeiten gemeinnützig und ehrenamtlich. 3 Tiger, 2 Luchse, 1 Serval, 1 Ginsterkatze sowie eine Gruppe Frettchen und einige Degus leben hier. Nun ging es los mit unserer Wanderung nach Wallersdorf hinauf den Berg der uns aus Ansbach führte. Wir erreichten den Wald mit der Blaustrich Markierung die uns den Weg vorgab. Durch die Silberallee und dem Feuchtlachgraben entlang, der in den Silberbach fliest, kamen wir gut voran. „Da sind ja schon die Weiher. Wir rasten hier und vespern etwas. Im Raubkatzenasyl gibt’s nur Kaffee, Glühwein und Waffeln“. Bei den Raubkatzen angekommen machten wir einen Treffpunkt aus, wann wir uns wieder am Ausgang treffen um den Rückweg anzutreten. Ein Führer des Vereins erwartete uns bereits. Er erweiterte, sehr kompetent, unser Wissen über die Raubkatzen. Der älteste Tiger ist, in Katzenjahren, bereits 95 Jahre alt! Das fotografierten der Tiere gestaltete sich recht schwierig, da diese hinter Gittern sind – aber einige Fotos wurden recht schön. Am Schluss der Führung kehrten wir im Tiger-Café , zu Glühwein, Kaffee, Getränke, Waffeln mit Nutella und zu unserer Überraschung auch Bratwurstbrötchen vom Grill, ein. Am Ausgang stand eine Spendenbox, in die jeder gespendet hat, der Eintritt war ja frei. Nun machten wir uns auf den Heimweg. Zuerst den Berg hinunter zu den Weihern. dann die Straße entlang bis zur Bahnunterführung und durch zwei Ortschaften zum Radweg bis zum Bahnhof nach Sachsen bei Ansbach. Hier verabschiedeten wir uns von den Autofahrern und mussten nicht lange warten bis die S-Bahn kam und uns nach Nürnberg fuhr.




Text und Fotos: Waltraud Bauer 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
E-Mail
Infos