Landkreis Fürth – BesonderLand

Wanderführerin: Lisa Rikirsch
Donnerstag, 04.05.2023, 8 km

Für uns als Wanderverein ist heute die Länge der Strecke mit acht Kilometern eher zweitrangig. Der Schwerpunkt liegt bewusst auf der kulturellen Bedeutung mit zwei höchst unterschiedlichen Themen:


• Siebenerweg, Amt und Arbeit der Feldgeschworenen - in der Bildergalerie 2023
• die Langenzenner Stadtkirche.
Nach den höchst interessanten Informationen auf dem Siebenerweg trafen wir uns zum Mittagessen im „griechischen Delphi“.
Etwas knapp bemessen war die Zeit und wir schicken unsere Wanderführerin vor, um den für 14:00 Uhr bestellten Herrn Sellner, langjähriger Vorsitzender des Langenzenner Heimatvereins, etwas hinzuhalten, bis wir uns zur Führung durch „seine“ Stadtkirche einfinden.

Während des Städtekriegs wurde Langenzenn 1388 von durchziehenden Armeen eingeäschert. Auch die 1280 erbaute Marienkirche wurde vollständig niedergebrannt. Nur eine hölzerne Marienstatue konnte, schwarz von Ruß, sonst jedoch unversehrt, aus der Kirchenruine geborgen werden. Die „Schwarze Maria“ war von da an und auch nach der Reformation bis 1580 Ziel von Wallfahrten. 1842 wurde sie verkauft, ihr Verbleib ist unbekannt.







Die Stadtkirche gehörte zum ehemaligen Augustiner-Chorherren-Stift. Der dortige bestens erhaltene gotische Kreuzgang mit seinem Kreuzrippengewölbe gilt als einzigartig in ganz Franken.
Die Augustiner wirkten hier von 1409 bis 1533.
In der Kirche befinden sich eindrucksvolle Skulpturen und spätgotische Altäre von hohem künstlerischem Wert. Herausragend ist das Verkündigungsrelief von Veit Stoß aus dem Jahr 1513.
Weitere Prachtstücke der Kirche sind die Deckenbemalungen in der Taufkapelle und in der Rosenkapelle.
Die außergewöhnlichen und in leuchtenden Farben gehaltenen Glasfenster im Chor zeigen Stationen aus dem Leben Christi. Sie sind gegen Ende des 19.Jahrhunderts entstanden und wurden durch Stiftungen der Familie Seckendorf, Kaiser Wilhelm I, Schmiedemeisterfamilie Huber und Kaiser Wilhelm II finanziert.
Langsam drängt die Zeit. Herr Sellner könnte endlos weiter erzählen. Mit einem kurzen Schwenk zur Eisdiele entlassen wir ihn mit einem angemessenen Trinkgeld für seine unentgeltlichen Ausführungen. Eigentlich wäre es jetzt an der Zeit, im Biergarten in der Zennoase noch eine Erfrischung zu uns zu nehmen. Aber wie es eben immer ist, der Zug wartet nicht.




Text: Lisa und Roland Rikirsch
Bilder: Roland Rikirsch und Henry Siggelkow

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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