Von Spalt zum Hörlberg und zum Engelhof

Donnerstag 22.10.2020, Wanderführerin Kristiane Reiber, 14 km

Was haben wir doch für ein Glück mit dem Wetter - schönstes Herbstwetter nach den zwei vorangegangenen trüben feuchten Oktoberwochen. So starten wir frohgemut, nachdem wir alle Formalitäten erledigt haben.






Zunächst geht es bei sonnigem Herbstwetter entlang der Fränkischen Rezat. Die Fränkische Rezat fließt bei Georgensgmünd mit der Schwäbischen Rezat zusammen. Der Gewässerverbund beider Flüsse gehört zu Natura 2000, einem Netz von Schutzgebieten, das innerhalb der EU nach den Maßgaben der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie errichtet wurde. Wir sehen davon den schönen naturbelassenen Schilfgürtel der Rezat, die stark mäandernd Spalt und Steinfurt, eine ehemaligen Mühle aus dem 13. Jahrhundert, verbindet. Danach geht es in den Kiefernwald, unterlegt mit herbstlich leuchtenden kleinen Buchen. Ein längerer, aber nicht zu steiler Aufstieg auf weichem Waldboden, bringt uns vorbei an roten Preiselbeeren hinauf zum Gipfelkreuz des Hörlberg (das einzige Gipfelkreuz im Landkreis Roth). Dort gibt es endlich die erste wohlverdiente Rast. Es ist fast sommerlich warm, so dass wir den Aufenthalt auf den Bänken dort sehr genießen




Ich als Wanderführerin ziehe die Pause noch ein paar Minuten hinaus, damit bei unserer nächsten Station in Mosbach der Zeitplan mit der mittlerweile fast gewohnten Getränkepause hinhaut. So erzähle ich schon etwas über das Dorf Mosbach, das bereits im Jahr 1294 urkundlich erwähnt wird, als es - zusammen u.a. mit Spalt - auf dem Tauschweg vom Regensburger zur Eichstätter Bistum kommt.

An einem der beiden alten Bierkeller vorbei steigen wir ab ins Tal nach Mosbach. Neben der Marienkapelle wartet schon mein Mann Rudi, um der Gruppe den wohlverdienten Trunk zu reichen. Die Besitzer der sehr alten Bauernhöfe in Mosbach lassen sich weit zurückverfolgen, für jeden Hof kann man sogar die Zehntabgaben von 1615 im Heft des Heimatvereins Spalt über Mosbach nachlesen. Doch wir kümmern uns nicht nur um Geschichte, sondern genießen vor allem das tolle sonnige Wetter mit den herbstlichen Farben, das es uns ermöglich, auch draußen aufs Angenehmste zu Rasten (sicherheitshalber sehe ich von einer Einkehr mit der Gruppe im Innern eines Gasthofes ab).





Weiter gehts durch den Wald und entlang von Feldern zum Engelhof. Auch dieser wunderschöne Hof hat eine alte Geschichte. "Engelbrehtishoue" wird 1214 erstmalig urkundlich erwähnt. Was tun wir dort bei dem herrlichen Wetter? Ja klar, das passt doch perfekt für eine Schnapsprobe. Danke an Frau Heckl! So wiederum gestärkt und gut gelaunt steigen wir durch den "wild" Wald mit einigen Kletterpartien (die Bäume liegen seit dem heftigen Unwetter im August 2019) hinauf nach Güsseldorf. 



Hinab nach Spalt geht es vorbei am Müllersloch und dem Abschnittswall der Alten Bürg, einer alten Fliehburg aus dem 10. Jahrhundert. Wunderschön dieser Abstieg, der uns dann noch durch den "Heiligenabend" nach Spalt führt.
 
Bericht: Kristiane Reiber; Fotos: Henry Siggelkow

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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