Bleistift und Biber im Faberwald
Donnerstag, 30. Juli 2020
Wanderführerin: Lisa Rikirsch, 10,5 km
Spontan und kurzfristig anberaumt treffen sich elf Wanderer um halb elf am Schwabacher Bahnhof. Verrückt mag sich mancher denken, bei vorhergesagten dreißig Grad in der größten Hitze wandern, das ist nicht normal. Der Grund ist die Auskunft der Wirtin in der Straßmühle, dass sie erst um 13:30 Uhr öffnet. Zudem werden wir zu etwa achtzig Prozent im schattigen Wald unterwegs sein - da lässt es sich schon angenehmer wandern.
Wir parken die Autos am Ortseingang von Harrlach und gehen auf schattigen Waldwegen bis zum Lachgraben. Seinen Durchlass nutzen wir, um Bahn- und Autobahn zu unterqueren und auf der anderen Seite in die Dreihäuser-Siedlung Birkenlach zu gelangen. Ein denkmalträchtiger Ort, stehen doch das ehemalige Bauernhaus und jetzige Forsthaus mit Fachwerkgiebel von 1791, einschließlich der davor stehenden Marienkapelle von 1875 unter Denkmalschutz, genau wie das ehemalige Forsthaus von 1851.
Die ehemalige Siedlung Birkenlach und Asbach bestand einst aus 25 Häusern und wurde in den Jahren 1845 bis 1880 zusammen mit den sie umgebenden Waldflächen an die Bleistiftfamilie Faber verkauft.
Unseren Weiterweg nach Asbach passen wir der Sonne an und wählen wieder eine schattige Route. Die Weiher mit den Biberdämmen entlang des Finsterbaches sind nun schnell erreicht und wir finden uns pünktlich um halb zwei im Gasthaus Straßmühle zur Mittagsrast ein. Zu unserem Erstaunen lesen wir ein Schild: „Geöffnet ab 12:30 Uhr“. Egal, unseren Durst können wir löschen und die Currywurst mit Pommes ist der Renner gegen den Hunger.
Lustig wird die Runde, als es darum geht ein Geburtstagsvideo für unsere Lilo zu produzieren. Nach etlichen Klappen und mit Tränen in den Augen, weil die Regieanweisungen nur mit größtem technischem Aufwand umsetzbar sind, kann sich das Ergebnis mit den besten Produktionen der Filmgeschichte durchaus messen. Lilo hat es uns gedankt.
Es hilft nichts, Achim mahnt zum Aufbruch. Entlang des Wildgeheges bringt er dem stattlichsten aller Hirsche bei, auf den Namen „Putt-Putt“ zu hören, indem er ihn mit schmackhaftem Blattwerk rund um das Gehege lockt.
Ich will nicht unken, aber es wird sich zeigen, welcher „Hirsch“ künftig auf „Putt-Putt“ reagieren wird.
Im hohen Gestrüpp entlang des Harrlacher Weihers wäre ein derart gehörnter Rasenmäher als Wegbereiter sicher ganz hilfreich gewesen.
Text und Bilder: Roland Rikirsch