Zum Canapee im Fürther Stadtwald 

Donnerstag, 04.08.2022
Wanderführerin: Lisa Rikirsch, 11 km




Wieder mal ist für unsere Wanderung der heißeste Tag der Woche angesagt. 37 Grad sollen es werden, im Schatten! Da sind wir aber froh, dass wir ausschließlich im Schatten laufen werden. Trotz dieser schweißtreibenden Prognose machen wir uns zu zwölft auf den Weg.
Mit dem 9-Euro-Ticket kommen wir über Nürnberg und Fürth nach Weiherhof, einem Vorort von Zirndorf.
Vom Bahnhof aus ist es nur ein knapper Kilometer bis zum Highlight unserer heutigen Unternehmung – dem „Canapee“, oder der „Staanernen Bank“. Liebespaare sollen sie seit Jahrhunderten als romantischen Treffpunkt auserkoren haben. Ihre Entstehung ist nicht datiert. Sicher ist aber, dass sie bereits in einer Flurkarte von 1821 als „Ruhstein“ kartiert wurde. Einer Verwendung als solchem dürfte sie wohl nie gedient haben, befindet sich ihr Standort doch weitab von „Leichen-„ bzw. „Kirchenwegen“. Ihr Dasein scheint sie eher einer Liebhaberei von Steinbrechern und Steinhauern zu verdanken, welche sie in mühsamer Handarbeit aus einer aus dem Waldboden herausragenden Kuppe des harten Burgsandsteins geschlagen haben.
Auf Forstwegen und weich gepolsterten Steigen gelangen wir zu den Steinbrüchen. Kanzelfelsen und die Feldschmiede bilden hier die Höhepunkte. Eine Einkehr im Felsenkeller bleibt uns leider verwehrt: Da müssten wir schon mit hundert Leuten kommen, dass sie für uns heute aufmachen hat der Geschäftsführer am Telefon unserer Wanderführerin auf ihre Anfrage geantwortet. Dann eben nicht!!
Am „Cadolzburger Blick“ sehen wir leider nur Bäume, dafür aber zwei junge Studentinnen, welche sich hier mit Schlafsack und Gaskocher häuslich eingerichtet haben und sich nun im schattigen Unterstand der Kunst des Malens widmen.
Der Waldlehrpfad rund um die Scherbsgrabenquelle bereitet uns schließlich noch einen herben Verlust. Eine unserer Mitwanderinnen ist abhandengekommen. Nach kurzer Zeit kehrt sie jedoch wieder in die Obhut der Gruppe zurück. Sie hat sich am „Summstein“ den Gefangenenchor der Oper Nabucco vorgesummt, das dauert eine Weile. Da hätten wir doch besser alle zugehört!







Jetzt sind wir unserem langersehnten Zwischenziel, der Mittagseinkehr in der Stadtwaldschänke Oberfürberg ganz nahe. Statt im Biergarten zu schmoren ziehen wir es vor, im kühlen Innenraum zu speisen. Es ist mittlerweile halb zwei und wir sind die einzigen Gäste. Obwohl fast jeder etwas anderes bestellt ist die Wartezeit kurz und die Portionen sind üppig und vorzüglich. Man könnte es fast als „Geheimtipp“ anpreisen.
Erfrischt und gestärkt gehen wir jetzt einen Kompromiss ein: Statt der vorgesehenen drei Kilometer der Wanderführerin zurück nach Weiherhof vertrauen wir uns unserer Martina an, sie wohnt in Weiherhof und führt uns auf dem kürzesten Weg dorthin zurück.







Text: Roland Rikirsch
Bilder: Roland Rikirsch und Martina Saffer

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
E-Mail
Infos